Chorgemeinschaft Eintracht Köngen feierte mit einem einzigartigen „Tag der Töne“ in der Eintrachthalle

150 Jahre Jubiläum. Das ist Grund genug, diesen stolzen Geburtstag gebührend zu feiern. Die Chorgemeinschaft Köngen lud am Sonntag zu einem einzigartigen Tag der Töne ein. 450 Sänger und Musiker begeisterten von einen ganzen Tag lang die zahlreichen Zuhörer in der Eintrachthalle.
KÖNGEN. 18 verschiedene Chöre und Akkordeonorchester aus der Region gaben ihr Bestes. Genauso groß war die Vielfalt der Melodien. Sie reichten vom Volkslied bis zum Schlager, vom französischen Wiegenlied bis zu Rock und Pop. Auch ein Song mit afrikanischen Rhythmen – vorgetragen von Nowelli Notzingen – war zu hören. Der Werkschor von Festo präsentierte Lieder aus dem Musical „Les Misérables". Fazit: Das bunte und hörenswerte Programm, durch das Thomas Wochinger gekonnt führte, bot für jeden Geschmack etwas.
Es startete mit der Begrüßung von Wolfgang Brucker. Er ist der stellvertretende Vorsitzende der Chorgemeinschaft Eintracht-Liederkranz Köngen, wie der Verein mit seinen 300 Mitgliedern offiziell heißt. Danach folgte das Oldie-Ensemble Köngen. Die jung gebliebene Seniorengruppe wurde 1996 vom jetzigen Leiter Erich Schwarzkopf gegründet.
Ebenfalls ein Heimspiel hatte anschließend der Stammchor unter Leitung von Eberhard Klotz, der übrigens auch für den Festo-Werkschor verantwortlich ist. „Füllet die Halle, feiernd mit Schalle", hieß das Lied des Stammchors. Ein passendes Motto für den gesamten Tag.
Noch vor der Mittagspause waren der Männerchor Unterboihingen und der Sängerbund Wendlingen an der Reihe. Den Mittag eröffnete dann der Akkordeon-Club Wendlingen. Gegen Ende der Veranstaltung traten der Chor4you aus Wendlingen und Acapella Unterboihingen auf. Die Wendlinger überzeugten mit zwei Songs von Xavier Naidoo und einem von Adele.
Den Schlusspunkt setzte der junge Chor in.takt Köngen. Er wurde im Jahr 2000 gegründet und bis 2011 von Eberhard Klotz geleitet. Seit 2012 ist Irina Roosz die neue Chorleiterin. „Ziel war und ist es, durch ein entsprechendes Repertoire auch junge Sängerinnen und Sänger zu begeistern", sagte die Verantwortliche Marlies Rapp und fügte hinzu: „Neue Gesichter sind immer gerne gesehen. Man muss bei uns nicht vorsingen, muss keine Notenkenntnisse mitbringen, sondern sollte einfach nur Lust am Singen haben und gute Laune mitbringen." Die erlebt man im Verein neben den sängerischen Aktivitäten bei geselligen Sommerfesten, Wanderungen und Ausflügen, wobei auch hier das Singen nicht zu kurz kommt.
Das Jubiläumsjahr startete im Februar mit einer U150-Party und wird am 19. und 20. Oktober abgeschlossen. An diesen beiden Tagen zeigen die drei Abteilungen in der Eintrachthalle ihr Können.
Mit dem Freundschaftstreffen am Sonntag war Wolfgang Brucker überaus zufrieden: „Es war ein abwechslungsreiches, kurzweiliges und deshalb außergewöhnliches Konzert, das seinesgleichen sucht". Brucker bedauert, dass die Chorgemeinschaft zurzeit keinen Vorsitzenden und keinen Jugendleiter hat. Dies sollte sich so schnell wie möglich ändern, lautete sein Wunsch.
Die Ursprünge der Chorgemeinschaft gehen auf das Jahr 1863 zurück. Damals entstand mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr auch der Feuerwehr-Gesangverein. Dass man sich gerade auch in Köngen der mitreißenden Kraft der Sängerbewegung und dem Einfluss Karl Pfaffs nicht entziehen konnte, war nur allzu verständlich. Außerdem ermöglichte ein Verein seinen Mitgliedern, in demokratischer Weise eine gemeinsame Sache mitzugestalten. Eine Chance also, die den einfachen Bürgern im politischen Bereich damals weitgehend versagt blieb.
Sicherlich kam in den zahllosen Vereinsgründungen aber auch die Sehnsucht der Menschen zum Ausdruck, sich in einer radikal verändernden Welt eine überschaubare und beschauliche Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu schaffen.
Karl und Theodor Banzhaf scharten 20 Sangesfreunde um sich und unter der musikalischen Leitung von Lehrer Ströle verschaffte sich der Feuerwehr-Gesangverein in Köngen und der näheren Umgebung Beachtung und Anerkennung.
Der Stammchor vereinigte übrigens 1945 die Gesangsvereine Eintracht und Liederkranz, den damaligen Hohner-Handharmonika-Club und das zu dieser Zeit noch existierende Streichorchester zur Chorgemeinschaft Eintracht-Liederkranz Köngen.